ARTS & REPRESENTATION

Schweizer Grand Prix Literatur 2021 für Frédéric Pajak

Frederik Pajak

Liebe Freundinnen und Freunde der anspruchsvollen Literatur und der match group!

Diese Mitteilung freut uns ganz besonders! Der Autor und Zeichner Frédéric Pajak erhält vom Bundesamt für Kultur den Schweizer Grand Prix Literatur 2021 für sein Gesamtwerk! Pajaks Visuelle Literatur sticht hervor, seine Essays der Unsicherheit, die er in Wort und Bild verfasst, erhellen das Herz der anderen und stoßen durch die schwarze Tinte den eigenen Schatten zurück.

Wir gratulieren Frédéric Pajak zur Auszeichnung! Es sind bis jetzt die ersten 5 Bände vom „Ungewissen Manifest“, I-V, im Verlag edition clandestin, die wir seit mehr als 5 Jahren im österreichischen Markt vertreten, in deutscher Übersetzung von Ruth Gantert erschienen.

Frédéric Pajak ist ein französisch-schweizerischer Autor, Maler, Zeichner und Herausgeber der „Cahiers dessinés“. Einen herausragenden Stellenwert in seinem Gesamtwerk nimmt das Ungewisse Manifest ein, ein Opus Magnum mit mehreren tausend Seiten und Bildern in neun Bänden. Die ersten fünf liegen in deutscher Übersetzung vor. 2020 hat er das Werk vollendet. 2015 wurde der dritte Band bereits mit einem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet.Ungewisses Manifest entfaltet eine Parallelaktion im doppelten Sinn. Pajak erinnert sich an Begebenheiten aus seiner eigenen Biographie und baut diese Erinnerung zu einer essayistischen Erzählung aus. Darin rücken intellektuelle Querdenker und Aussenseiter in sein Blickfeld, beispielsweise Walter Benjamin, Friedrich Nietzsche, Ezra Pound, der Diplomat und Schriftsteller Arthur de Gobineau oder in seinem fünften Band Vincent van Gogh.Pajak hat für die Buchreihe Ungewisses Manifest ein eigenes Genre erschaffen, das Text und Bild gleichwertig behandelt und zur sogenannten „Visuellen Literatur“ verbindet:
Tuschezeichnungen werden begleitet von einer Textspur, die den Bildern vertiefte Konturen verleiht. Dabei ist Ungewisses Manifest weit entfernt von einer Graphic Novel. Die Doppelspur von expressiven Schwarz-Weiss-Zeichnungen, oft Nahaufnahmen, und meist kurzen, präzisen Texten formen sich zu einem Bild-Essay, der die Differenz betont.

Frédéric Pajak wurde 1955 in Suresnes bei Paris geboren und lebt heute in Arles.

Folgende Bände des Opus Magnum sind in unserem Online-Shop match boxx available:

Ungewisses Manifest 1
Mit Walter Benjamin, versehrter Träumer in der Landschaft. Die Geschichte überrascht uns immer, denn sie hat nachträglich immer recht. Sie kann ohne Weiteres Schauplatz eines offenen Krieges gegen die Modernität und gegen die Wissenschaft werden, wenn letztere nur ihren Befehlen unterstellt ist – die Wissenschaft, deren „Mund zu küssen gefährlich ist“, wie William Faulkner sagte. Die ausgelöschte Geschichte und den Krieg der Zeit zu beschwören, dies versucht, in ungelenker Weise ausgedrückt, das Manifest, das mit diesem ersten Band eröffnet wird. Weitere werden folgen, auf den Spuren der Ungewissheit.2016, Hardcover, gebunden, 192 Seiten, 100 Abbildungen s / w, 23.5 × 18 cm, ISBN 978-3-905297-71-3

Ungewisses Manifest 2
Unter dem Himmel von Paris mit Walter Benjamin, Nadja, André Breton, Léon-Paul Fargue, Ludwig Hohl …Oktober 1933: Walter Benjamin verlässt die Insel Ibiza und erobert die Stadt Paris, in die er sich verliebt. Sie aber versteht ihn nicht. Missachtet und missverstanden, leidet er an Einsamkeit. Das hält ihn aber nicht davon ab, sein grosses Werk anzupacken: Paris, Hauptstadt des 19. Jahrhunderts. Im zweiten Buch beleuchtet Pajak Paris in der Zeitspanne zwischen den verrückten Jahren und der Zeit von heute. Er blickt zurück zu den Poeten, Malern und Revolutionären: André Breton, Léon-Paul Fargue, Guillaume Apollinaire, Chaïm Soutine, Louis Chevalier und andere.2017, Hardcover, gebunden, 224 Seiten, Abbildungen s / w, 23.5 × 18 cm, ISBN 978-3-905297-82-9

Ungewisses Manifest 3
Der Tod von Walter Benjamin Ezra Pound hinter GitterWir sind in der Epoche Sitzkrieg „drôle de guerre“. Der Schriftsteller und Philosoph Walter Benjamin lebt seit einigen Jahren in Paris. 1939, wie alle deutschen Staatsangehörigen, lebt er in einem Camp von freiwilligen Volontären in Nevers. Befreit nach zwei Monaten durch die Hilfe vieler Freunde, kehrt er nach Paris zurück. Aus Angst vor der deutschen Wehrmacht f lieht er zuerst nach Lourdes, dann nach Marseille. Geplant war eine Überfahrt mit dem Schiff nach den Vereinigten Staaten. Seine Reise führte ihn aber in die Pyrenäen, bis zur Grenze nach Spanien, Port-Bou, wo er, aus Angst vor der Auslieferung an die Gestapo, Selbstmord beging.2017, Hardcover, gebunden, 224 Seiten, Abbildungen s / w, 23.5 × 18 cm, ISBN 978-3-905297-83-6

Ungewisses Manifest 4
Die obligatorische Freiheit Der geächtete GobineauDer Autor unternimmt eine Kreuzfahrt von Teneriffa nach Buenos Aires und liest dabei die Werke des französischen Diplomaten und Schriftstellers Joseph Arthur de Gobineau. Dessen Versuch über die Ungleichheit der Menschenrassen gilt zu Unrecht als Vorläufer der Rassentheorien des Nationalsozialismus. Pajak zeichnet das Leben des verzweifelten Pessimisten nach, der sich einzig für den Orient und die Bildhauerei begeisterte und der 1882 einsam in Turin starb. Dazu gesellen sich eigene Erinnerungen aus der Kindheit und Jugend, als der rebellische Schüler nach Südfrankreich in ein freies Internat geschickt wurde – ein Ort, an dem er schreiben und malen konnte, aber auch ein Ort der Verlorenheit und des Irrsinns.2018, Hardcover, gebunden, 224 Seiten, Abbildungen s / w, 23.5 × 18 cm, ISBN 978-3-905297-84-3

Ungewisses Manifest 5
Vincent van Gogh. Eine Biographie.
Mit einem Vorwort von Paul NizonFrédéric Pajak widmet sich im neuen Band dem Künstler Vincent van Gogh und folgt dessen Lebensweg. Sein ganzes Leben lang sah sich Vincent van Gogh als „Versager“. Aber er glaubte an sein Schicksal und war überzeugt, dereinst mit Pauken und Trompeten in die Kunstgeschichte einzugehen. Zeichnen und Malen waren für ihn ein zehn Jahre währender Kreuzweg, von den ersten ungeschickten Skizzen bis zu den entscheidenden Werken. Der fünfte Band des Ungewissen Manifests begibt sich auf die Spuren seiner einsamen Irrungen, von der Geburt in Holland bis zum Tod in Auvers-sur-Oise. „Ich hatte Vincent vergessen. Und dabei war ich so aufgewühlt vor seinem Selbstporträt mit abgeschnittenem Ohr, mit seinem undurchdringlichen Blick, der Pfeife im Mund, das die kalte Ruhe nach dem Wahnsinnsanfall ausdrückt; das von einem nirgends hinführenden Feldweg durchschnittene Kornfeld berührte mich, und dann der explosionshungrige Himmel, und dann die Raben, wie schwarze, an der falschen Ruhe der Landschaft kratzende Kreuze.“2019, Hardcover, gebunden, 264 Seiten, Abbildungen s / w, 23.5 × 18 cm, ISBN 978-3-905297-96-6